Wiener Fotograf verlangt Millionenentschädigung

Der österreichische Fotograf Klemens Horvath hatte nach Informationen von heute.at und DerStandard.at für eine Luxus-Hotelkette hochwertige Fotografien angefertigt. Die Fotos wanderten um die Welt – ohne seine Zustimmung. Das kann teure und schwerwiegende Konsequenzen haben. Die ersten Vergleichsversuche scheiterten.

Nur eingeschränkte Nutzungsrechte erteilt

Die Nutzung der Bilder wurde für die Dauer von drei Jahren gestattet. Die Fotos durften dabei sowohl im Internet als auch auf Werbematerial und in Anzeigen verwendet werden. Die räumliche Verwendung wurde auf das Land Österreich beschränkt.

Eher zufällig fand der Fotograf heraus, dass die Fotos unerlaubt weitergegeben wurden. Weitere Nachforschungen ergaben, dass eine weltweite unerlaubte Nutzung seitens Dritten vorliegt.

Abmahnung gegen Vielzahl von Verwendern

Nach einem Brief von Horvaths Anwalt wurden dem Fotografen wenige hundert Euro geboten, um die Sache endgültig zu bereinigen. Wohl nicht nur in Augen des Fotografen blanker Hohn.

Nach und nach forderte Horvath von den zahlreichen Verwendern u.a. Unterlassung, Fotohonorar, Schadenersatz. Über 400 Briefe seien verschickt worden; die Gesamtsumme beliefe sich auf mehrere Millionen Euro.

Millionenentschädigung: Möglicher Regressanspruch gegen Sofitel / Accor-Gruppe

Das Vorgehen des Fotografen scheint zu wirken. Die Accor-Hotelgruppe, zu der das Wiener Hotel Sofitel gehört, befürchtet womöglich Regressansprüche. Ein neues Angebot soll 400.000 € betragen haben – was Horvath ablehnte und im Gegenzug 1 Millionen € verlangt.

Die Befürchtung einer Regressforderung ist durchaus berechtigt, mag man hier einmal festhalten. Wer Bilder weitergibt, ohne hierzu berechtigt zu sein, kann sich darauf gefasst machen, zumindest einen Teil der Kosten tragen zu müssen.

Vorsicht im Umgang mit Bildverwendung

Dieser Fall zeigt, wie ausufernd und verheerend die Verletzung von Urheberrechten sein kann. Die Weitergabe von Bildmaterial ist gerade durch das Internet immens gestiegen.

Gerade diese Verbreitungsmöglichkeit läuft der Gefahr der Ausuferung. Bei der Verwendung fremder Bilder ist daher besondere Vorsicht angebracht.

2 Gedanken zu „Wiener Fotograf verlangt Millionenentschädigung“

Schreibe einen Kommentar