Blutiger Einsatz für das Urheberrecht

Im Rahmen der Initiative „Ja für das Urheberrecht“ hat der deutsche Kulturrat ein Motiv gewählt und veröffentlicht, das zumindest bei den Anhängern der Piratenpartei in NRW zu Protest geführt hat.

Unter dem Namen Kulturfledderer sind auf dem Plakat acht deutsche Krimiautoren nackt in einer Leichenhalle abgebildet. Zwei von Ihnen werden von einem Mann mit Anonymus-Maske ausgeweidet. Die Krimi-Autoren hatten sich zu diesem Zweck freiwillig für die Kampagne gemeldet und fotografieren lassen. Das Motiv wurde bereits im April diesen Jahres erstmalig publiziert und Buchhändlern zur Verfügung gestellt, damit diese vor Ort darauf aufmerksam machen können. Nun wurde es auch als Beilage der Zeitung „Politik & Kultur“ des Deutschen Kulturrates  veröffentlicht.

Der Piratenpartei in Nordrhein-Westfalen geht eine solche Darstellung zu weit. Sie fordern die Rücknahme des Plakats. Insbesondere aufgrund der jüngst erreichten Sachlichkeit der Diskussion würden solche Aktionen bloß Öl ins Feuer gießen und die Diskussion unsachlich werden lassen.

Dieser Forderung hat der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates Olaf Zimmermann jedoch bereits eine Absage erteilt: „Das der Zeitung beiliegende Plakat „Kulturfledderer“ der Autorengruppe Syndikat ist ein künstlerischer, unter die Haut gehender Beitrag zur Diskussion. Selbstverständlich wird dieser Beitrag nicht zurückgezogen.“

Passend zum Thema Urheberrecht beschäftigt sich das Bundeskabinett heute mit dem Gesetzentwurf zum Leistungsschutzrecht für Presseverleger.

(Bild: © fotodo – Fotolia.com)

2 Gedanken zu „Blutiger Einsatz für das Urheberrecht“

  1. Ich finde die Aktion und somit das Plakat des Kulturrates sehr aussagekräftig. Besser kann man es doch wohl nicht darstellen. Interessant finde ich nur, dass sich die Piratenpartei hier wohl zum Paladin und Sprecher der Anonymus Bewegung machen möchte. Wenn die sich mal nicht selber ein Bein mit gestellt haben. Wenn man die Individuen die Anonymus nun mal sind sich da mit abfinden werden. Anonymus sind ja eigentlich alle und da möchte ich mich nicht von einer Partei sagen lassen was ich von was zu denken habe.

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  2. Das eigentlich schockierende an dem Bild ist die Tatsache das es so grauenhaft schlecht fotografiert ist. Konnte man sich dort keinen ordentlichen Fotografen leisten? Es gibt doch genug gute Fotografen die zu dem Thema eventuell sogar  auch „pro bono“ gearbeitet hätten.
    Gruss A.

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