Wir hatten bereits über den Denkanstoss für ein verändertes Urheberrecht berichtet. Die Internet & Gesellschaft Co: llaboratory hat sich in einer Expertenrunde mit den Fragen eines zeitgemäßen Urheberrechts befasst und hierüber nun ihr Diskussionspapier publiziert. Darin wird unter anderem darauf eingegangen, wie das Schaffen der Künstler in der Welt der freien Informationsbeschaffung verändert wird, wie sie weiterbestehen und wie sie in Zukunft ihr Geld verdienen sollen.
Prof. Dr. Thomas Dreier fasste es direkt sehr schön zusammen: „Das Urheberrecht sollte als Instrument der Zuordnung, der Verteilung und des Zugangs zu geistigen nicht technischen Gütern auch in Zukunft fortbestehen. Allerdings befindet es sich momentan in einer Krise.“
An der der Priorisierung des Urhebers und der damit verbundenen Schranken-Schutz Problematik wird kritisiert, dass sie zu damaligen Zeiten durchaus berechtigt gewesen, im digitalen Zeitalter aber kaum mehr haltbar sei. Auch die Relevanz und Ausgestaltung der bisher geltenden Urheberpersönlichkeitsrechte wird unter die Lupe genommen.
Ebenso werden mehrere Modelle zu der Schutzdauer vorgestellt, die sich daraus ergeben, dass man genauer differenzieren müsse, was geschützt werden müsse und wovor.
Insgesamt wurde noch angesprochen, dass man die bisher geltenden, doch eher komplexen Regeln, vereinfachen müsse, damit es nicht zu einer Überforderung komme und noch jeder weiß, was nun eigentlich erlaubt ist und was nicht – und wofür man noch Geld bekommen könne und wann nicht mehr.
Den Abschlussbericht und weitere Informationen findet man auf http://collaboratory.de/